Zahl der ambulanten tätigen Ärztinnen und Ärzte steigt kontinuierlich

Berlin (lure/mb). Die mangelhafte Wertschätzung, die die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Ärzten während ihrer Weiterbildung entgegenbringt, wird alljährlich schon daran sichtbar, dass sie diese in ihrer Statistik nicht publikumswirksam veröffentlicht. Dafür zählen die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden psychologischen Psychotherapeuten o. ä. So kommt es, dass die Bundesärztekammer mehr als 161.000 Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich zählt, die KBV dagegen nur knapp 151.000 (mit Psychotherapeuten 181.000, Stand 31. Dezember 2020).

Die KBV errechnet somit für 2020 einen Anstieg der Arztzahlen um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies gelingt ihr nur, wenn sie die Psychotherapeuten mitzählt. Sonst liegt der Anstieg nur bei 0,8 Prozent. Die Bundesärztekammer kommt immerhin auf einen Anstieg um ein Prozent, wobei die Zahl der im ambulanten Bereich angestellten Ärztinnen und Ärzte seit 2008 steigt. 47.000 Ärzte sollen im Jahr 2020 angestellt im ambulanten Bereich gearbeitet haben.

Fragwürdig sind auch Zahlen zum Altersdurchschnitt. Zwar kommuniziert die BÄK, der Altersdurchschnitt steige. Aber weder KBV noch BÄK veröffentlichen aussagekräftige Zeitreihen zum Altersdurchschnitt. Trotz solcher Unwägbarkeiten scheint sicher: Immer mehr Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung haben einen Angestelltenstatus. „Als Marburger Bund tragen wir dieser Entwicklung Rechnung, indem wir angestellten Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich besonders mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie vor allem bei ihren Vertragsverhandlungen mit unserer Expertise unterstützen“, betont Sylvia Ottmüller, Vorsitzende des MB-Arbeitskreises Ambulante Medizin.

Der MB plädiere schon seit längerem dafür, einen festen anteiligen Wahlkörper für angestellte Ärztinnen und Ärzte in den Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) vorzuschreiben, um deren repräsentative Vertretung sicherzustellen. Es gelte, rechtliche Unterschiede abzubauen und demokratische Strukturen in den KVen auszubauen, bekräftigte Ottmüller. Vielleicht gibt es künftig eine KBV-Statistik, die die Leistung der Ärzte in ihrer Weiterbildung anerkennt. Die MB-Vorschläge könnten produktiver sein als teure Kampagnen und die Arztzeituhr der jetzigen KBV, die nur rückwärts geht.