Zahl der angestellten Ärzte im ambulanten Bereich steigt weiter
Von Stefanie Gehrlein
Die Ärztestatistiken von 2019 sind da und bestätigen eine Entwicklung im vertragsärztlichen Bereich, die sich schon lange abzeichnet und immer weiter verstärkt: Der Trend geht zu Anstellung und Teilzeit. Außerdem arbeiten immer mehr Ärztinnen in ambulanten Einrichtungen.
Das zeigt sich für das Jahr 2019 sowohl an den Zahlen des Bundesarztregisters der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) als auch in der Ärztestatistik der Bundesärztekammer.
Die Bundesarztregister-Statistik der KBV umfasst alle persönlich an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Psychotherapeuten. Im Jahr 2019 nahmen 177.826 Ärzte und Psychotherapeuten an der vertragsärztlichen Versorgung teil – davon 149.710 Ärztinnen und Ärzte und 28.116 Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.
Dabei hat sich die Zahl der Ärzte und Psychotherapeuten, die in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und Praxen angestellt sind, wie bereits in den Vorjahren stark erhöht. Sie stieg um rund 9 Prozent auf 39.477 Angestellte. Damit gibt es mehr als dreimal so viele angestellte Ärzte und Psychotherapeuten wie noch vor zehn Jahren.
Die Anzahl der niedergelassenen Vertragsärzte ist demgegenüber weiter gesunken, von 104.321 im Jahr 2018 auf 102.589 im Jahr 2019. Die KBV betont allerdings, dass mit 70 Prozent die überwiegende Zahl der Ärztinnen und Ärzte immer noch selbstständig ist und in eigener Niederlassung arbeitet.
Teilzeittätigkeit ist weiterhin sehr beliebt und der Frauenanteil in der Medizin erhöht sich weiter – besonders stark in der Psychotherapie.
Auch die Bundesärztekammer (BÄK) veröffentlicht eine Ärztestatistik. Diese umfasst die Gesamtheit der in Deutschland berufstätigen Ärzte, sowie der Ärzte ohne Tätigkeit, die noch Mitglied in den Ärztekammern sind. Sie weist die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte aus, sowie reine Privatärzte, angestellte Ärzte im klinischen Bereich und Ärzte in der Weiterbildung, nicht aber Psychotherapeuten in der vertragsärztlichen Versorgung.
Von 2018 auf 2019 hat sich die Gesamtzahl der bei den Landesärztekammern gemeldeten Ärztinnen und Ärzte um 2 Prozent auf 525.745 erhöht. Der Anteil der Ärztinnen ist weiter gestiegen und macht jetzt 47, 6 Prozent aus.
Auch hier zeigt sich deutlich der Trend einer Abkehr von der Selbstständigkeit zugunsten einer angestellten Tätigkeit: Während die Zahl der Niedergelassenen seit dem Vorjahr um 1.142 auf 116.330 gesunken ist, entscheiden sich immer mehr Ärzte für eine Anstellung im ambulanten Bereich. Ihre Zahl hat sich seit 1997 auf inzwischen 44.000 versechsfacht.
Zur Autorin
Stefanie Gehrlein ist Justiziarin beim Marburger-Bund-Bundesverband.