VV-Vize Dr. Karlheinz Kurfeß kämpft für die Belange der angestellten Ärztinnen und Ärzte

Die Zahl der angestellten Ärztinnen und Ärzte in Einzelpraxen, MVZ und Berufsausübungsgemeinschaften steigt stetig. Mehr als 32.000 sind es mittlerweile bundesweit. Ihre Interessen müssen adäquat in den Kassenärztlichen Vereinigungen Berücksichtigung finden. In Rheinland-Pfalz tritt Dr. Karlheinz Kurfeß für sie ein.

Von Jörg Ziegler

Die Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz geht davon aus, dass in fünf Jahren die Hälfte aller Ärztinnen und Ärzte, die im ambulanten Bereich tätig sind, angestellt sein werden. „Diese stark wachsende Gruppe muss in den KVen berufspolitisches Gehör finden“, heißt es dazu auf ihrer Internetseite. Dr. Karlheinz Kurfeß übernimmt diesen Part: Seit Anfang des Jahres ist der ermächtigte internistische Oberarzt aus der Hunsrück Klinik in Simmern, der seit vielen Jahren Mitglied im Marburger Bund ist, stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung (VV) und damit der erste angestellte Arzt, der einem solchen Gremium vorsteht.

Seit mehr als 20 Jahren ist Kurfeß berufspolitisch engagiert. So bekleidet er neben seiner wichtigen Aufgabe in der VV auch das Amt als Vorsitzender der Bezirksärztekammer Koblenz und ist Mitglied im Vorstand der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. Ferner gehört er dem Arbeitsrechtlichen Kommissionen Rheinland-Westfalen-Lippe und der Diakonie Deutschland der evangelischen Kirche an und ist Mitglied der Landestarifkommission für konfessionelle Krankenhäuser des MB-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz.

In der KV war er Einzelkämpfer, als er beginnend ab 2011 als einziger Ermächtigter fast 2.000 ambulant angestellte Ärzte sowie rund 700 ermächtigte Klinikärzte vertrat. „Dieter Mitrenga hat mir damals viel Mut gemacht und gesagt: ‚Mach das, das ist wichtig‘“, berichtet Kurfeß. Und der Ende Juli dieses Jahres verstorbene Dr. Mitrenga, der lange Jahre für den MB unter anderem im Bundes- und Landesvorstand (Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz) aktiv war, sollte Recht behalten. Heute betont Kurfeß in seiner ruhigen, umsichtigen und verbindlichen Art. „Es hat einen hohen Wert, dass Niedergelassene und Krankenhausärzte in diesem Gremium zusammenkommen, um sich auszutauschen“, sagt er und hebt ab auf das gegenseitige Verständnis für die Belange des Gegenübers, das dadurch geschaffen wird.

 
Nachdem er in seiner ersten Legislatur den Weg für die wichtige Gruppe der angestellten Ärztinnen und Ärzte bereitet und deren berechtigte Forderungen etwa zur Bezahlung nach arztspezifischen Tarifverträgen in die VV getragen hat, strebt er in seiner neuen Funktion noch mehr an. Und mit VV-Vorsitzendem Dr. Olaf Döscher, niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin aus Boppard, ist er „ganz einig“, was die „wichtigen gemeinsamen Ziele“ angeht: „Sektoren durchlässiger machen“ und sich „intensiv um die ambulant angestellten Kolleginnen und Kollegen kümmern“. Ihr Ansinnen ist es, in „die großen Mauern der Sektoren schöne breite Türen einzubauen, die man von beiden Seiten begehen kann“.

Mit Blick auf die ambulant angestellten Kollegen begrüßt Kurfeß, die durch das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz verordnete Errichtung eines beratenden Fachausschusses für angestellte Ärztinnen und Ärzte, der gleichberechtigt neben etwa dem für die hausärztliche und die fachärztliche Versorgung agiert. „Das ist ein Zwang, den ich nur befürworten kann“, unterstreicht er und verweist da­rauf, dass diese ständig wachsende Gruppe, die landes- wie bundesweit mehr als 20 Prozent ausmache, bislang überhaupt kein Sprachrohr in den KVen hatte. Er zeigt sich zuversichtlich, dass sich mit dem neuen Ausschuss einiges voranbringen lässt, schon weil das Gremium gleichermaßen mit erfahrenen wie jungen Ärzten besetzt ist. „Damit werden wir endlich jüngere Kolleginnen und Kollegen begeistern, berufspolitisch tätig zu sein“, glaubt er. Kurfeß ist überzeugt, dass nur eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen ambulant und stationär angestellten und niedergelassenen Ärzten zu Ergebnissen führt, die allen dienen.