Als Ärztin/Arzt in der ambulanten Versorgung

Hintergrundinformationen für eine Angestellten-Ärzte-Gruppe mit eigener Interessenlage

Von Angelika Steimer-Schmid

Die Marburger Bund Zeitung hat im September 2015 die Kampagne „Gemeinsam im Einsatz für ambulant Angestellte“ gestartet. Die Kampagne soll dieser Ärzte-Gruppe, die stetig zunimmt, besonderes Augenmerk widmen. Es geht dabei darum, wer wo wie deren Interessen vertritt und in der doch eigenen Welt der Kassenärztlichen Vereinigungen Gehör verschaffen kann. Es geht darum, angestellte und ermächtigte Ärztinnen und Ärzte in der ambulanten Versorgung für diese Themen zu sensibilisieren.
Bereits 2014 waren mehr als 26.000 Ärztinnen und Ärzte vor allem in Einzelpraxen, Medizinischen Versorgungszen­tren und Berufsausübungsgemeinschaften angestellt. Und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Der Marburger Bund hat diese Gruppe der Angestellten im Blick und weiß, dass die hohe Flexibilität und das deutlich freiere Arbeiten ohne Ruf- und Bereitschaftsdienste im ambulanten Sektor die wesentlichen Kriterien sind, warum Ärztinnen und Ärzte diese Angestellten-Tätigkeit wählen. Das hat auch eine Marburger-Bund-­interne Umfrage eindeutig belegt.
Mit seiner arbeitsrechtlichen Beratung sowie Muster-Arbeitsverträgen bietet der Marburger Bund schon jetzt konkrete Leistungen für angestellte Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich. Konkretes weiteres Ziel ist es, einen eigenen Tarifvertrag für die Gruppe der angestellten Ärztinnen und Ärzte als Mindeststandard der Arbeitsbedingungen zu erreichen.
Viele Strukturen haben mit der Entwicklung und der wachsenden Zahl an Angestellten in der ambulanten Versorgung nicht Schritt gehalten. So gibt es bisher keine eigene Interessenvertretung dieser Ärztinnen und Ärzte in der ärztlichen Selbstverwaltung im ambulanten Bereich. Um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen, müssen sich die Betroffenen vor allem stärker in die Selbstverwaltung, sprich die Kassenärztlichen Vereinigungen und ihre Gremien einbringen.
Alle angestellten Ärzte in der ambulanten Versorgung, die mindestens halbtags tätig sind, sind Mitglied der regional zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Um sich in den KV-Gremien zurechtzufinden und ggf. aktiv den eigenen Anliegen Gehör zu verschaffen, bedarf es einiger grundsätzlicher Informationen. Und diesem Zweck dient die MBZ-Kampagne. Hintergrundartikel (siehe S. 6), eine Anzeigen-Kampagne sowie eine eigene Website  www.mb-ambulant.de mit weiteren Hintergrundinformationen gibt es ab sofort dazu.

Zur Autorin

Angelika Steimer-Schmid ist Chefredakteurin der Marburger Bund Zeitung.

Veröffentlicht 2015